Quelle: Eckernförder Zeitung, 09.12.2002
Konzentriertes Gesichter, steife Rücken und hier und da ein leichtes, nervöses Lächeln, die 72 Schüler der Musikschule Radtke in Gammelby und Schleswig bewiesen an Sonnabend in der Eckernförder Stadthalle vor rund 525 Besuchern, was sie im vergangenen Jahr am Keyboard, Klavier, Akkordeon und E-Orgel gelernt hatten. Weihnachtslieder, Traditionelles, Rock, Pop und Filmmusik und natürlich Klassik. Dieser Abend umfasste die verschiedensten Stilrichtungen, gespielt solo oder im Ensemble.
Höhepunkte des Abends waren die Abteilung Swing, Boggie und Evergreen, drei Solostücke gespielt von Grégory Garloff, Vanessa Viertel und Lars Oeffner, die "Ungarische Rhapsodie" von Julia Brocke, "Für Elise", gespielt von Janika Apitz und der "Hummelflug" von Gesa Symnick, sowie der "Bolero", gespielt von Vanessa Viertel, Katharina Mursin, Grégory Garloff, Julia Brocke und Gesa Symnick.
Obwohl die Schule keinen Gesang unterrichtet, bewiesen sich auch hier die Schüler. Carina Lill, Dominik Thiele, Kerrin Brammer und Melanie Dahm sangen drei Stücke aus der Märchenoper "Hänsel und Gretel". Das Publikum freute sich über jede Darbietung und belohnte die kleinen und großen Musiker mit viel Applaus.
Das Konzert ist jedes Jahr sehr beliebt und war auch in diesem Jahr wieder eine Woche vorher ausverkauft. Es ist der Höhepunkt jedes Lernjahres der Musikschule Radtke. Schon seit den Sommerferien bereiten sich die 72 Schüler auf diesen Abend vor, um hier ihr Können und das Gelernte Freunden und Verwandten vorzuführen. "Ich bin jedes Jahr wieder aufgeregt, das ändert sich nicht mehr", erzählte Katharina Mursin. Dabei nehmen sie und ihre Freunde schon seit fünf bis zehn Jahren am alljährlichen Schülerkonzert teil, haben seit mindestens sechs Jahren Musikunterricht. "Die Finger sind kalt, die Tasten sind vom Vorspieler noch leicht feucht, und wenn es vorbei ist, steht man erleichtert auf", bestatigte Lars Oeffner. "Man hat schließlich immer das Risiko, dass man ein halbes Jahr intensiver Arbeit mit einem kleinen Fehler in die Ecke wirft", so Gesa Symnick.
Bei seiner Begrüßung der Gäste versuchte Musiklehrer Werner Dieter Radtke, Mut für das Erlernen eines Instrumentes zu machen. Man müsste Klavier oder Keyboard spielen können, das ist ein häufig geäußerter Wunsch von Erwachsenen, die in ihrer Kindheit nie ein Instrument lernen konnten. Später fehle dann die Zeit oder der Mut, dabei kann man schon mit täglichen zehn bis zwanzig Minuten Üben etwas erreichen", ermutigte Radtke.
